Eigenwelten 1 – Lesung und Vortrag zum Thema Autismus
Am 21. November 2024 von 19:00 Uhr bis 21:00 Uhr fand die Veranstaltung Eigenwelten 1 – Lesung und Vortrag zum Thema Autismus im Lesecafé des Kulturforums Hanau statt.
Organisiert wurde diese Veranstaltung von der im September 2018 gegründete Selbsthilfegruppe Eltern autistischer Schulkinder im Main-Kinzig-Kreis, eine Gruppe engagierter Eltern, die sich gegenseitig unterstützen und Erfahrungen teilen. Ziel der Gruppe ist es, Aufklärung und Verständnis für Autismus zu fördern und Familien mit autistischen Kindern zu unterstützen.
Die Selbsthilfegruppe lud in Kooperation mit der Stadt Hanau und dem Kulturforum Hanau zu diesem besonderen Abend ein.
Hier eine kurze Vorschau (Video, mp4) auf diese Veranstaltung.
Kai Goll, Sprecher der Selbsthilfegruppe, begrüßte die Gäste, führte in seiner Eröffnungsrede kurz in das Thema ein und betonte das Ziel und die Bedeutung der Veranstaltung. Er kündigte außerdem die Folgeveranstaltung am 26. November 2024 an, die Vernissage der Autismus-Kunstausstellung Eigenwelten in der VHS Hanau mit grafischen Illustrationen und passenden Texten von Evelyne Scheiner. Die Künstlerin Evelyne Scheiner zeigte ein kurzes Video mit Impressionen zu dieser Ausstellung. Die Ausstellung wird noch bis 28. Februar 2025 in der VHS Hanau zu sehen sein.
Der Abend begann mit einer eindrucksvollen Lesung von Judith Jack, die ein paar Kapitel aus ihrem Buch Komische Kinder, komische Eltern? vorlas, eine Mischung aus Fachbuch und persönlichen Erfahrungsberichten. Der von der Autorin vorgelesene Text zusammen mit ihren persönlichen Anmerkungen über den fachlichen Hintergrund verschaffte den Zuhörern wertvolle Einblicke in die Thematik aus Angehörigensicht. Judith Jack ist selbst Mutter eines autistischen Kindes. Zentrales Ziel ihrer Öffentlichkeitsarbeit ist es, Familien mit autistischen Kindern innerhalb der Gesellschaft eine Stimme zu geben.
Im Anschluss folgte ein Vortrag zum Thema Autismus – Innere Wahrnehmung von Markus Behrendt, der selbst von Autismus betroffen ist. Er berichtete von seinen persönlichen Erfahrungen während seiner Schulzeit und den Herausforderungen, denen er sich oft stellen musste. Dazu gehörten beispielsweise seine Schwierigkeiten beim Orientieren auf seinem täglichen Schulweg und welche Lösungsstrategie er zum Auffinden seines Klassenraumes verwendete. Seine Erfahrungsberichte vermittelten den Zuhörern eine neue Perspektive und tieferes Verständnis.
Das Publikum konnte nach dem Vortrag weitere Fragen stellen, die Markus Behrendt bereitwillig aus seiner persönlichen Erfahrung beantwortete. Dieser interaktive Austausch trug wesentlich dazu bei, das Verständnis und die Akzeptanz für Menschen mit Autismus zu fördern.